Herzlich Willkommen

auf der Homepage von Niederlosheim, seit 1974 Ortsteil der Gemeinde Losheim am See. Niederlosheim liegt an der B 268 sowie an der Museumsbahnstecke Merzig-Losheim - Dellborner Mühle im grünen Landkreis Merzig-Wadern im Saarland.

Unser Ortswappen (Ortszeichen) stellt die geschichtliche Entwicklung des Dorfes vor.: oben links das rote Kreuz auf silbernem Grund weist auf die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Kurfürstentum Trier hin. Die Ähren und die Eichenblätter auf dem rechten Feld weisen auf die Bedeutung von Landwirtschaft und Forstwirtschaft in der Vergangenheit hin. Das unterfe Feld weist mit dem grünen Grund auf die Lage im Wiesental des Losheimer Baches hin, der durch den silbernen gewundenen Balken in der Mitte symbolisiert wird. Die Amphore rechts unten weist auf die zahlreichen römischen Funde in der Gemarkung Niederlosheim hin. Das Zahnrad gegenüber ist das Zeichen für Industrie: Niederlosheim ist seit 1940 Industriestandort durch das damals errichtete Holzfaserplattenwerk.


Aus der Dorfgeschichte

Obwohl schriftliche Aufzeichnungen aus der Zeit vor Christus fehlen, sind klare Anhaltspunkte vorhanden, dass der Ort bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt war. Darauf deuten die in näherer Umgebung gefundenen steinzeitlichen Relikte hin. Weitere sichtbare Anhaltspunkte einer Besiedlung weisen in die Römerzeit.

Durch den Ort ging damals die von Trier nach Saarbrücken bzw. Metz führende
Römerstraße im Ortsbereich, "Rennpfad" genannt. Noch heute weist eine Straßenbezeichnung auf diese historische Vergangenheit hin. 1921 wurden auf dem Distrikt "Schachen", etwa 150 m von der Römerstraße entfernt, Reste einer römischen Villa entdeckt und ausgegraben. Ihre Entstehung ist vermutlich in das 3. Jahrhundert n. Chr. zurückzudatieren. Ob Niederlosheim schon in Vor- und Frühgeschichtlicher Zeit besiedelt war, ist sehr fraglich. Obwohl auf dem Niederlosheimer Bann aus der Alt- und Mittelsteinzeit 12 Steinwerkzeuge und aus dem Neolithikum, der Jungsteinzeit, 10 geschliffene Steinbeile gefunden wurden, läßt dieses relativ hohe Fundaufkommen keinen Schluß auf eine dauerhafte Besiedlung in der Steinzeit zu. Erste Zeugen einer ständigen Anwesenheit von Bewohnern mit festem Wohnsitz sind die Ergebnisse der Ausgrabungen aus der Römerzeit, die auf dem Flurteil Schachen bzw. im Jungenwald zum Teil umfangreiches Kellermauerwerk und sonstiges Fundmaterial zu Tage brachten. Die Zeit der Entstehung dieser Baulichkeiten ist in den Ausgang des 2. Jahrhunderts nach Chr. zu setzen. Mit dem Abzug der Römer verfielen diese Gebäude, nachdem sie zuvor schon einmal bei Germaneneinfällen zerstört, dann aber wieder aufgebaut worden waren. Ob Niederlosheim eine Zeit wüst gefallen war, oder fränkische Siedler nahtlos an die römisch-keltischen Bewohner von dem Land Besitz ergriffen, ist ebenfalls nicht erwiesen. Die bis heute bekannte erstmalige urkundliche Erwähnung Niederlosheims erfolgte im Jahre 1303 anläßlich einer Grenzbeschreibung.

Nach einer Urkunde des Erzbischofs von Trier bestand der Ort Niederlosheim schon im 12. Jahrhundert.Am 9. April 1389 erkennt Ritter Peter von Rappweiler an, das sein Vater seelig mit seinem Wissen und Gewissen Güter in Niederlosheim an das Kloster Mettlach vermacht hat, welches er oder seine Erben gegen 100 trierische Pfung wieder einlösen können. Am 7. März 1580 vergab das Kloster Metlach den Eheleuten Diedrich Flase, kurfürstlicher Rat und Schlutheiß zu Trier eine jährliche Rente von 60 Talern, wöfür er die Güter in Losheim, Mitlosheim, Niederlosheim und Bergen zu Pfand stellte.

Niederlosheim hatte im Jahre 1563 zweiundzwanzig steuerlich veranlagte Familien; davon betrieben vier Familien Mühlen, die von der Wasserkraft des Losheimer Baches angetrieben wurden. Die Haupterwerbszweige der damaligen Bevölkerung waren jedoch Land- und Forstwirtschaft. Drei Jahre vor seiner Zerstörung im 30jährigen Krieg zählte Niederlosheim 16 Haushalte. Nach der totalen Vernichtung im September 1635 war nur mehr eine einzige Familie übrig geblieben. Bis 1684 war die Zahl der Hausstände wieder auf 11 angestiegen.

1787 hatte Niederlosheim 206 Einwohner und ein pulsierendes Gemeindeleben hatte sich entwickelt. Dann erfolgte eine explosionsartige Bevölkerungszunahme von 279 Personen (ca.135 %) innerhalb von nur 56 Jahren und erreichte im Jahre 1843 in 82 Haushaltungen 485 Einwohner. Zuvor waren noch 15 Personen mit ihren Familienangehörigen ins Banat/Gegend um Temeswar ausgewandert.

Dem starken Bevölkerungsanstieg stand kein ausgleichendes Angebot an Erwerbsmöglichkeiten gegenüber und so kam es zu weiteren Auswanderungen, die vordringlich Nordamerika zum Ziele hatten. Für Niederlosheim setzte diese Auswanderungswelle im Jahre 1839 ein, um 1891 ihr Ende zu finden. Mindestens 178 Personen (ohne Dunkelziffer) haben den Ort verlassen in der Hoffnung auf ein besseres Leben in der Fremde.

Bedingt durch die Auswanderungen und auch durch vermehrte Sterbefälle, zum Teil wegen Sumpffiebers, war von 1843 bis 1900 die Einwohnerzahl um elf rückläufig und erreichte eine Zahl von 474 Personen.

Zur Mitte des 19.Jahrhunderts erfolgte der gewaltige Aufschwung des Kohlebergbaus und der Hüttenindustrie im saarländisch-lothringischen Raum und viele am Heimatort überzählige Arbeitskräfte fanden hier eine Beschäftigung und ließen sich teilweise auch dort nieder. Mit der Inbetriebnahme der Merzig-Büschfelder Eisenbahn im Jahre 1903 war es dann den Menschen im Losheimer Raum möglich, täglich zwischen Wohnort und den Arbeitsstellen im Saartal zu pendeln und ggf. eine kleine Nebenerwerbs-Landwirtschaft zu betreiben.

Nach Rückschlägen zur Zeit der Weltwirtschaftskrise um 1929/30 (Massenarbeitslosigkeit für „Grenzgänger”) hatte Niederlosheim 1939 zu Beginn des 2.Weltkrieges 721 Einwohner. Nach Beseitigung der Schäden, die das Dorf in den letzten Kriegsmonaten erlitten hatte, blühte der Ort auf und hatte zur Mitte des 20.Jahrhunderts außer den Großbetrieben Holzfaserplattenwerk HOLO (heute Homanit) und Molkerei sowie einem Düngemittellager der Raiffeisenkasse und der Verkaufsstelle einer auswärtigen Metzgerei noch 29 Handwerks- bzw. Gewerbe- oder Dienstleistungbetriebe. Die Bevölkerungszahl war bis 1950 auf 831 gestiegen.

Von den vorgenannten Betrieben waren am Ende des 20.Jahrhunderts die meisten verschwunden. Wegen der Entstehung der riesigen Einkaufscenter, des geänderten Konsumverhaltens und der Mobilität der Bevölkerung hatten sie ihre Rentabilität eingebüßt und mußten aufgegeben werden.

Am 31.12.1999 hatte Niederlosheim 1423 Einwohner. Nach dem Ergebnis der Volkszählung vom 1.12.1900 hatte Niederlosheim damals 474 Einwohner. Folglich war von 1900 bis Ende 1999, fast im Zeitraum eines Jahrhunderts, eine Bevölkerungszunahme von 949 Personen (etwa 200%) zu verzeichnen, was auf eine gute Wohn- und Ansiedlungsbeliebtheit schließen läßt. Hierbei ist noch zu bedenken, daß Niederlosheim in den beiden Weltkriegen 81 Kriegstote zu beklagen hatte, was sich bezüglich der Einwohnerzahlen ganz sicher negativ auswirkte.

Der früher landwirtschaftlich geprägte Charakter des Ortes war u.a. dadurch gekennzeichnet, daß in dem vorgenannten Erhebungsjahr 1900 in den einzelnen dörflichen Stallungen 31 Pferde, 334 Kühe und 325 Schweine gehalten wurden. Die zur land- und forstwirtschaftlichen Nutzung anstehende Fläche von 733 Hektar unterteilte sich auf 381 ha Ackerland, 132ha Wiesen und 220ha Holzungen.

1967/68 hatte Niederlosheim noch 10 landwirtschaftliche Haupt- und 38 Nebenerwerbsbetriebe. Diesen 48 landwirtschaftlichen Betrieben standen in der Gemeinde Niederlosheim 39 Arbeitsstätten in anderen Wirtschaftsbereichen gegenüber, wobei das damalige Holzfaserplattenwerk und die Zentralmolkerei den größten Beschäftigten-Anteil hatten. Die Zahl der Industriearbeiter im Bereich des „Weiterverarbeitenden Gewerbes” betrug etwa 500, das sind 83 % aller in Niederlosheim Beschäftigten. Das hatte zur Folge, daß Niederlosheim damals als „Industriegemeinde” eingestuft wurde und als selbständige Gemeinde das höchste „Pro Kopf / Steueraufkommen” aller Orte in der heutigen Gemeinde Losheim am See hatte.

Die Volks- und Berufszählung von 1970 ergab für Niederlosheim eine Wohnbevölkerung von 1138 Personen, davon arbeiteten nur noch 30 Menschen in der Land- und Forstwirtschaft, nicht gerechnet mithelfende Familienangehörige. Die Landwirtschaftszählung von 1971 ergab einen Rindviehbestand von 421 Tieren. In 33 Stallungen wurden noch 286 Schweine gehalten. Der Pferdebestand war bedeutungslos geworden und schwankte zwischen 9 und 6 Tieren, die fast ausschließlich zur Reit- und Freizeitbeschäftigung benutzt wurden.

Der ehemalige bäuerliche Dorfcharakter ist mittlerweile fast ganz verschwunden. Die einstigen schmucken Bauernhäuser im typischen Stil des „Südwestdeutschen Einhauses” sind fast alle umgebaut worden. Auch sind zwei wichtige Plätze, die ehemals bei fast jedem Hause anzutreffen waren, verschwunden: der Platz für den Stalldung („Mistkaul”) und der Platz für das Brennholz. Hinzu kommt, dass seit Anfang/Mitte des letzten Jahrhunderts zahlreiche neue Häuser errichtet worden sind, die nur zu Wohnzwecken dienen - dies alles hat zum heutigen Ortsbild geführt.

Schule: 1820 wurde ein Schulgebäude -gegenüber der damaligen Kapelle- gebaut. Die wachsende Bevölkerunszahl führte 1895 zum Bau eines neuen Schulgebäudes in der heutigen Marienstraße. Die alte Schule wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts verkauft, nachdem ein Anbau an der Schule in der Marienstraße fertig war. In den 60er Jahren war schon wieder Platzmangel, und 1966 konnte die neue Schule "im Schneppenbruch" eingeweiht werden.

Das bisherige Schulgebäude wurde im Laufe der Jahre und Jahrzehnte durch verschiedene An- und Einbauten neu genutzt als Vereinshaus, in dem die Freiw. Feuerwehr, der Malteser Hilfsdienst, sowie der Musikverein untergebracht werden konnten. Die neue Schule "im Schneppenbruch" konnte einige Jahre später durch eine Turnhalle ergänzt werden. Durch die Schulreform Angang der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts wurde die Volksschule Niederlosheim aufgelöst, die Grundschüler gehen seitdem zur Grundschule Wahlen, die darauffolgenden Jahrgänge nach Losheim. Niederlosheim blieb aber Schulstandort, da in den Räumen der neuen Schule die damalige Kreissonderschule "L" - heute "Schule am Kappwald" des Landkreises Merzig-Wadern untergebracht wurde.

Kindergarten: Der katholische Kindergarten "St. Hubertus" wurde auf Initiative des damaligen Pfarrers Bertel im Jahre 1966 -zusammen mit einem als Jugendheim bezeichneten Anbau für kleinere Veranstaltungen und die Pfarrbibiliothek gebaut. Aus Platzgründen wurde der alte Standort aufgegeben, und im Jahr 1992 konnten die neuen Räuem des Kindergartens im Erdgeschoß der Schule im Schneppenbruch bezogen werden. Bereits vorher gab es einen Kindergarten in Niederlosheim, im Ergeschoss der damaligen Schule an der Kirche. Dieser Kindergarten existiert von ca. 1940 bis zum Ende des 2. Weltkrieges im Jahr 1945.

Liste der Bürgemeister

1789 Johannes Jung (urkundliche Erwähnung am 2.Oktober 1789

1795 Johannes Röder (urkundliche Erwähnung am 31. Dezember 1795 )
1830 - 1876 Johann Meyers
1876 - 1913 Jakob Meyers
1913 - 1919 Johann Schillo
1919 - 1920 Theodor Fandel
1920 - 1930 Peter Streit
1930 - 1933 Nikolaus Meyers
1933- 1934 Wilhelm Heinz
1934 - 1938 Matthias Helfen
1938 - 1945 Nikolaus Barth
1946 - 1949 Nikolaus Meyers
1949 - 1964 Nikolaus Barth
1964 - 1974 Franz Otto
1974 - 1989 Arthur Kuhn
1989 - 1994 Bernhard Ott
1994 - 2015 Norbert Kraus

2015 - 2022 Rudolf Baltes

ab 2022      Hubert Barth


Öffentliche Einrichtungen in Niederlosheim

Kindertagesstätte "St. Hubertus" Niederlosheim in Trägerschaft der Kita-Saar gGmbH,
Im Schneppenbruch,
Tel. 2845

 

Pfarrheim St. Hubertus Niederlosheim, neben der Kirche

Schule "Am Kappwald" Niederlosheim Förderschule in Trägerschaft des Landkreises Merzig-Wadern Im Schneppenbruch

Turn-Mehrzweckhalle mit Mehrzweckraum für kleinere Veranstaltungen u. Feiern.

Vereins-Sportanlagen

 

Vereinshaus "Alte Schule" , Musikverein, Feuerwehr, Malteser Hilfsdienst und Karnevalsverein

Sportanlage der DJK Niederlosheim am Stangenwald (Hartplatz mit Sportlerheim)

Tennisanlage des TC Niederlosheim am Stangenwald:

Tennisplätze mit Clubhaus und Boulespielfeld